Anlässlich meines erneuten Hawaii Besuchs (Inseln Kauai, Molokai und Big
Island) ergab sich die Möglichkeit, mal wieder beim Kilauea
vorbeizuschauen.
Leider ist die Aktivität derzeit sehr gering, daher investierte ich
nicht allzuviel Zeit.
Vom 21.-22-10. wanderte ich daher zum ersten mal über den Napau Trail
zum
Puu Oo, dem derzeit aktivsten Krater. Die eigentlich streng verbotene
Besteigung und ein (leider recht Nebel-und regenfeuchtes) Biwak am
Kraterrand neben den neuen Überwachungskameras waren
recht einfach
durchzuführen, kein Ranger weit und breit.Lästig sind dabei die bei
brauchbarem Wetter dauernd fliegenden Helikopter, ein wirklich lästiges
Übel. Hier sollten auch einmal Verbote ausgesprochen werden.Am
Nachmittag zeigte sich beim January Vent ab und zu das so genannte Gas
Pistoning, Lavafetzen wurden unter lautem Pfeifen ausgeworfen. Jedes Mal
wenn ich die Kamera parat hatte und aus der Hubschrauberdeckung kroch
war's vorbei, wirklich toll.
Dennoch wollte ich an diesem sonnigen Nachmittag
nicht auf Deckung verzichten, da mir vorher ein Heli
Metern Entfernung vor mir in der Luft stehen blieb und rumdeutete. Na
wenigstens trauen die sich hier auf dem Puu Oo nicht landen. Ein kurzer
Ausflug zum Puka Nui Kessel zeigte Aktivität beim June25 Vent, leider
war hier alles in dichten SO2 Wolken, fast keine Fotochance.
Pünklich zum Abend kam der Nebel und jede Aktivität auch vom South wall
complex erstarb. Das Wabern und Grollen zusammen mit dem gespenstischen
Glühen der 6-7 Vents im Zentralbereich erreichten mich nur matt durch
Nebel
gedämpft. Die paar Bilder entstanden während nur Minuten andauerner
Nebelaufklarungen. Gegen Regen und Nachtkälte half das Verlagern des
Biwaks
in eine der zahlreichen mehrmetergroßen Spalten (nicht für jeden zu
empfehlen, da diese instabilen Spalten jederzeit kollabieren können).
Trotz
dieser Unannehmlichkeiten und fehlender Aktivität eine eindrucksvolle
Nacht
am glühenden und grollenden Puu Oo, nun ohne jede künstliche Lärmquelle.
Morgens war durch Winddrehung auf Nord ein Besuch des Cookie Monsters
(Hornito SW vom Puu Oo) möglich, viel von Peles Haar und Tränen zeigten
eine
sporadische Aktivität an. Natürlich nicht während meiner Anwesenheit,
war ja
klar.
Übrigens findet man hier 'shelly Pahoehoe' zuhauf, worauf unweigerlich
wieder
einmal ein zerschnittenes Schienbein und zerschlissene Hose folgten
(beim
Nächsten Mal müssen Schienbeinschoner mit...). danach gings auf den
langen
Rückweg (12-13km, diesmal bei Hitze und Sonne). Dies motivierte mich zu
Nachforschungen über einen schnelleren Zugang, etwas spät kenne ich nun
auch
den 'Insider'-Zugang direkt von Norden außerhalb des Parks.
Am 24.10. nachmittags stattete ich dann noch den beiden aktuellen PKK
Flow-Armen derzeit etwa 3-4km vom Meer entfernt ab, Anstieg vom Ende der
Chain of Craters Road wie üblich. Das ganze Gelände ist von den Strömen
im
ersten Halbjahr wieder komplett neu bedeckt. Der erste, W-liche Arm
bestand
überwiegend aus Pahoehoe mit vielen kleinen Patches weit im Gelände
verteilt. Interessant war der zweite, Ö-liche. Er förderte am Tube-Ende
konzentriert ein bis drei (veränderte sich im Lauf der Stunden, spontan
platzte der Tunnel an einer neuen Stelle auf und die alte förderte
weniger)
recht schnellen Lavastrom, welcher schon in 20-30m zäher wurde und
danach
mehrere Aa Halden versorgte.