Guatemala, Santa Maria - Santiaguito

Martin Rietze, Richard Roscoe (8. -20. Dezember 2005)

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Als erstes beschlossen wir den ausgiebigen Besuch des Santiaguito Vulkans im nördlichen Teil des Landes. Als Stützpunkt für Besuche dieses Vulkans liegt die Stadt Quezaltenango optimal, dort bezogen wir ein einfaches Hotel für eine Woche. Die einfachste Möglichkeit, den Santiaguito kennen zu lernen ist der Blick vom wesentlich höheren (ca. 3600m) Sta. Maria aus. Dieser Rest des alten Vulkans ist zum Santiaguito hin vor etwa 100 Jahren komplett eingestürzt. Von seinem Gipfel, welchen man über einen auch für Wanderer gut begehbaren Steig erreicht hat man einen einzigartigen Blick auf den etwa 1000m niedrigeren Dom des Santiaguito. Dieser 'Nachfolger' des großen Sta. Maria ist bekannt für seine über viele Jahre andauernde Aktivität. Alle paar Stunden findet eine Eruption mit aufsteigender Aschewolke statt.

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Es empfiehlt sich, auch aus Sicherheitsgründen einen Guide für den Aufstieg zu nehmen. Wir wollten natürlich auch das Glühen während der Nacht sehen, daher wurde eine Zeltübernachtung knapp unter dem Gipfel geplant. Leider zeigte sich die Gipfelnacht sehr feucht und nebelig, daher gelang uns nur eine einzige gute Beobachtung einer Eruption. Andere, durchaus stärkere waren nur durch den Nebel zu hören. Wenigstens klarte der Himmel am Morgen auf, so dass mehrere Eruptionen und deren Aschewolken im Sonnenlicht gut zu sehen waren Schon früh zogen wieder Nebelwolken heran, ein guter Grund für den Abstieg.

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Als nächstes wollten wir unbedingt den klassischen Blick von Süden aus erreichen, dabei steht der Sta. Maria im Hintergrund und es können kleine Pyroklastische Flows und Rockfalls beobachtet werden. Dies geht nur von hier, da das ganze Material auf der dem Sta Maria abgewandten Seite zu Tal rutscht. Problem ist hier allerdings der beschränkte Zugang, die komplette Region südlich des Berges ist von eingezäunten und bewachten Fincas eingenommen.

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Nach einiger Suche und mit einheimischer Hilfe gelang es uns, einen 4WD Wagen samt lokalem Fahrer zu mieten, welcher schon einen Tag vorher eine Besuchserlaubnis für uns aushandelte. So konnten wir noch in der Nacht an der Finca El Faro vorbei auf einen kleinen Hügel fahren, welcher einen geradezu idealen Aussichtspunkt nur wenige Kilometer vom Santiaguito abgibt. Leider war der Vulkan diesmal nicht besonders aktiv, es vergingen teils Stunden zwischen den Eruptionen und es war auch kein wirklicher PF zu sehen. Dennoch ein atemberaubender Anblick, wenn die Aschewolke in den blauen Himmel steigt.

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Am Vormittag konnten wir unsere Fahrer noch motivieren, auf teils miserablen Pisten bis direkt an den Fuß des Vulkans oberhalb der jungen Lavaströme zu fahren. Leider war dabei der Vulkan schon komplett in Nebel gehüllt. Wir erfuhren während unseres Aufenthalts in Quezaltenango von einer französischen Gruppe, welche mit einheimischen Führern den 'verwegenen' Versuch eine Besteigung des alten Doms vom Santiaguito mit mehrfacher Übernachtung für einen direkten Einblick unternahm. Man bot uns an, für mehrere hundert Dollar daran teilzunehmen, was wir dankend ablehnten. Für eine Einwegführung ohne Verpflegung und Träger war das wohl stark überteuert.

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So entschlossen wir uns, uns für ein paar Dollar von einem einheimischen Insider den Einstieg zeigen zu lassen und nur mit dem notwendigsten (also ohne Campingausrüstung aber mit Kameras und Stativen ;-) ) nur für eine Nacht auf den Dom zu steigen. Obschon uns der alte Dom mit leichtem Regen und Null Sicht empfing sollte es ein großer Erfolg werden. Genau zum Sonnenuntergang verzogen sich die Wolken und es blieb die ganze Nacht klar. Der Berg war überaus aktiv, meistens alle Stunde brachte eine Eruption strombolianischen Auswurf mit nachfolgend mehrere hundert Meter hoher Aschewolke, wir wurden von dieser Asche ständig berieselt. Fast ohne Pause konnte glühender Rockfall beobachte und vor allem gehört werden.

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 ©photos  by  Martin Rietze (MR), Richard Roscoe (RR),  Webmaster T. Böckel ,last modification 4.3.2006


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