Vanuatu

  Yasur, April 2008  

von S&W Braunsdorf

 

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Reisebericht Tanna/VANUATU 21. April 2008 – 27. April 2008 

Nach einer langen Anreise mit Emirates über Dubai-Sydnay-Noumea (Neukaledonien)- Port Vila – Tanna erreichen wir  nach fast 60 Std. endlich unser Reiseziel, zunächst ohne unsere Outdoor-Ausrüstung, die in Sydney einen „Zwischenstopp“ eingelegt hat.

Wären wir auch nur eine Woche früher gestartet, hätten wir auf Tanna im Dauerregen gestanden. Als wir ankommen, stellt sich das Wetter nach einer langen und sehr ergiebigen Regenphase endlich um. Trotzdem hatten wir 2 Regentage, an denen der Vulkan Yasur von Wolken dicht eingehüllt und eine Beobachtung unmöglich war.

   

Ein Regentag auf Tanna. Regenschirme wachsen überall. Wir sind tatsächlich auf dem Yasur und nicht auf dem Stromboli. Ab 16.00 Uhr erscheinen bis zu 50 Tagestouristen.

Unser Quartier haben wir in den Sunrise- Bungalows bezogen. Die einfachen Bungalows liegen in einer gepflegten Anlage an der Ostküste in der Nähe von Port Resolution direkt am Meer. Zu Fuß sind es ca. 2 Stunden bis zum Vulkan, so dass wir es des Öfteren vorziehen, uns mit dem Jeep fahren zu lassen.Wer näher am Geschehen dran sein will, sollte sich in den „jungle oasis“ einquartieren; von dort sind es nur ca. 45 Min. bis zum Kraterrand.

Die Karte gibt einen guten Überblick über die Lage vor. Vor Begehen der „Piste/ track“ ist bereits das Eintrittsgeld fällig.

Doch jetzt zum Vulkan selbst. Zunächst ist einmal ein Eintrittsgeld von 2.250 Vatu (= 15 EUR) fällig. Am 2. Tag reduziert es sich auf 1.500 Vatu, am 3. Tag auf 1.000 Vatu und ab dem 4. Tag ist der Besuch kostenlos. Der große Besucherandrang setzt in den späten Nachmittagsstunden, zumeist ab 17.00 Uhr ein. Ab dieser Zeit können bis zu 50 Tagestouristen den Kraterrand bevölkern. Gegen 19.00 Uhr tritt dann wieder Ruhe ein. Vor 17.00 Uhr ist man hingegen völlig allein am Krater. Die vulkanische Aktivität des Yasur wird in 5 Level (0-4) eingeteilt. Ab Level 2 können Lava-Bomben bis über den Kraterrand fliegen. Dann besteht die Gefahr, getroffen zu werden. 1999 erreichte die Aktivität ein sehr hohes Niveau mit Level 3. Die Bomben flogen mehrere hundert Meter weit über den Krater hinaus.

Auch wenn es Anfangs scheint, vor einer Kopie des Stromboli zu stehen, ist der Yasur wesentlich aktiver und explosiver. Die Eruptionen erfolgen aus 4 Schloten, von denen während unserer Anwesenheit mind. 2 aktiv waren. Die Aufwürfe werden von gewaltigen Explosionen begleitet. Oftmals sieht man in den Schwefel-Gasschwaden, die insbesondere vom ganz rechten Krater emittiert werden, die Druckwellen der Explosionen, noch bevor das Eruptionsmaterial zu sehen ist. Der Ablauf der Eruptionen aus dem vordersten Krater ändert sich täglich. Während am Anfang der Woche hauptsächlich dünnflüssige Lava ausgeworfen wird, dominieren am Ende der Woche Ascheemissionen das Bild.

       

Rotglühende Lavafetzen werden unter donnerndem Getöse weiter über den Kraterrand ausgeworfen. Die größten Schlacken sind bis zu 1 m groß.

Aber Achtung: Wer den Yasur ohne Guides besucht, sollte in jedem Fall die Windrichtung beachten: Denn die Schlacken werden durch die Höhewinde nach fast senkrechtem Auswurf stark abgetrieben und können bei gerade bei westlicher Windrichtung die Beobachtungsstellen am östlichen Kraterrand jederzeit erreichen. Dann besteht Lebensgefahr. Besonders kritisch sind Situationen, in denen durch starke Gasemissionen die Sicht auf die Schlote nahezu null ist. Die Möglichkeit, einem Schlackewurf auszuweichen, besteht dann nicht. Die tödlichen Unglücke, die sich am Yasur ereignet haben, waren nach den Berichten der Guides allesamt sehr schlechten Sichtbedingungen geschuldet.

    

Am Ende der Woche verlaufen die Eruptionen fast geräuschlos und gewaltige Aschewolken schießen aus dem vordersten Schlot. Zeitweise zucken aus den Aschewolken violette Blitze, von einem lauten Knall begleitet. Die Aschen steigen bis weit über den Kraterrand und überziehen die Umgebung westlich des Yasurs mit einem feinen Ascheregen.

Fazit:  Für eine Reise zu den Vulkanen Vanuatus sollte man genügend Zeit mitbringen. Air Vanuatu fliegt nicht immer planmäßig. Einzelne Flüge können aufgrund technischer Probleme ausfallen. Und nicht immer spielt das Wetter mit. Wer noch ein wenig mehr Zeit hat und über Neukaledonien anreist, sollte unbedingt einen Abstecher auf die Loyalitätsinseln einplanen. Wenig Tourismus, endlose Strände, eine noch intakte Natur und die sprichwörtliche Südseeidylle machen die weite Anreise schnell vergessen.  Die Inseln liegen knapp 100 Km nördlich von Noumea. Unser „Geheimtipp“:  Maré. Die aus Kalkstein bestehende Insel von 650 km² ist noch sehr ursprünglich und hat viele wunderbare Sandstrände. Auf der Insel wächst die pitoresk wirkende Konifere Acaucaria Cooki. Ganz besonders lohnt sich eine Tageswanderung zum Strand von Shabadran.

    

Kristallklares Wasser in der Korallensee in der Nähe von Tadine, Mare. Die gesamte Insel ist von einem Korallenriff umsäumt. Fast an jeder beliebigen Stelle bieten sich ideale Schnorchelbe- dingungen.

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