Polarlichter (Aurora Borealis)
10 -11. Mai 2024, Maisach/Fürstenfeldbruck Fotografien von Thorsten Böckel |
Bögen und Lichtsäulen
" irgenwie göttlich "
Der volle Aurorabogen über Bayern (22:15 UTC).
(Komposit aus vier Einzelaufnahmen, Sony a73, 24mm f2, Iso 1600, exp 2sec, Sigma Art)
Erste Aurora ca. 20.30 UTC, (22:30 MESZ, 10. Mai)
Der Anfang
Bereits in der Abenddämmerung konnten die ersten Beamer beobachtet werden !
Endlich,- nach einer Wartezeit von über 20 Jahren konnten in Südbayern wieder extrem intensive Polalichter beobachtet werden. Solche grandiosen celestialen Leuchtspektakel dieser Dimension sind in unseren Breitengraden äußerst selten und somit erhält diese Polarlichtnacht in Fachkreisen bereits historischen Charakter. Die stärksten drei Phasen wobei Beamer, Bögen sowie weitere Kuriositäten in allen Farben erschienen, ereigneten sich von 20:30 - 02:00 UTC bei einem extrem hohen KP Index 9° *. Ich würde diese Aurora Sichtung als extrem hell einordnen.
Im Vordergrund die Gemeinde Rottbach bei Maisach
AURORA ZEITRAFFER Video 1 (Der Anfang) Video 2
Zweite und hellste Aurora ca. 22.15 UTC, (00:15 MESZ,11.Mai)
Farbwechsel
Violette Vorphase ca. 22:00 UTC (00:00 MESZ)
AURORA ZEITRAFFER Video 3 Video 4
Bezogen auf das Anfangsfoto dieser Site, zeigen sich im weiteren Verlauf schnell wechselnde Farben im Inneren des sehr hellen 160°-Bogens welcher eine maximale Höhe von 50° über dem Horizont hatte. Dauer der hellsten Phase ca. 15 min, ~ 22:15 UTC.
Das erste Aurora Phenomen !
Der SAR-Bogen ~ 22:25 UTC ( ~ 00.25 MESZ)
Nikon Fisheye 10,5mm, 180° f4, Iso 1600, exp. 10sec
AURORA ZEITRAFFER / SAR Video 5
Ein SAR - (Stabile Aurora Red) Bogen umhüllt das eigentliche Polarlicht. Ich meine es ist sogar ein Zweiter zu sehen. Diese Seltenheit wurde 1954 zum ersten mal entdeckt.
Und hier das nächste Aurora Phenomen !
RAGDA- Spots !
~ 22:30 - 23:15h UTC ( ~ 00:30 - 01:15h MESZ)Was ist denn nun RAGDA? Es ist ein kürzlich entdecktes Aurora Phänomen. Red Arc with Green Diffuse Aurora. Die seltene kuriose Erscheinung lässt einzelne grüne Protonenwolken pulsieren (siehe Video 6). Die amüsante himmlische Discobeleuchtung versetzt den Beobachter endgültig in die surreale Welt der celstialen Lichter. Diese waren übrigens mit boßem Auge sehr deutlich zu sehen.
Sony a73, Sigma Art , 24mm, f2, Iso 3200, exp 21ec,
AURORA ZEITRAFFER / RAGDA Video 6
Sony a73, Sigma Art 24mm, f2, Iso 3200, exp 1sec,
Der farbige pulsierende Nachthimmel mit einem Fisheye Objektiv (Nikon Fisheye 10,5mm, 180°, Iso 1600, f4, exp. 11sec horizontal erweitert)
Video 7 (Zeitraffer inerhalb von 9 Minuten, beginn 00.44 MESZ) Video 8 (Zeitraffer inerhalb von 12 Minuten, beginn 00.55 MESZ)
Drei Stunden in einer Minute, ab ~ 22:30 UTC ( ~ 00.30 MESZ)
AURORA ZEITRAFFER Video 9
Und eventuell noch ein Aurora Phenomen ?
Die Himmelsklaue ~ 23:10 UTC ( ~ 01.10 MESZ)
Und noch ein besonderes Highlight offenbarte der Blick auf den Südhimmel. Dieses Lichtgebilde (Höhe ca. 60°) ähnelte einer große Klaue welche mich ständig greifen wollte. Uaah! Eine Neuheit am Aurorahimme?
(Nikon Fisheye 10,5mm, 180°, f4, Iso 1600, exp. 7sec horizontal erweitert)
AURORA ZEITRAFFER / KLAUE Video 10 Video 11 Video 12
Farbenprächtiger Polarlichthimmel im Zenitbereich welcher bis zum „Klauen-Beamer" weiter südlich reichte.
Sony a73, Sigma Art 24mm, f2, Iso 3200, exp 1sec,
Beamer erreichen nun schon leichte Südwest-Lage
Ditte Aurora ca. 01.00 UTC, (03:00 MESZ, 11.Mai)
AURORA ZEITRAFFER Video 13
Nach 7 Stunden Fotostress :-) ist erst mal RUHE im Morgengrauen!
Kein Video ;-)
Zugabe: Aurora (schwach visuell) am nächsten Abend ca. 20.30 UTC, (22:30 MESZ, 11. Mai)
Daten der Polarlichter 10/11 Mai 2024
Auslöser: X1.0-Flare, sowie eine Serie weiterer Flares. Auswirkung G5 Sturm bei einem KP Index 9° *
Source: NOAA Space Weather Prediction Center
Grundlegendes zu Sichtungen von Polar- oder Nordlichtern (Aurora Borealis) in mittleren Breiten
KP Index*: Grob beschrieben können ab KP 5-6 (G1/2 Sturm) in Norddeutschland bereits visuell Polarlichter beobachtet werden. Bei einem KP Wert von 7-8 (G3/4 Sturm) oder darüber auch in Süddeutschand (Alpen bis Südeuropa). Unter anderem sind Dichte und Geschwindigkeit der Flares oder CME's (erdgerichtete Massenausstöße auf der Sonne) sowie Corona Holes (" sog. Löcher" in dem Magnetfeld der Sonne wobei ungehindert Masse entweichen kann) relevante Parameter für die Stärke der Sonnenstürme und somit für eine erfolgreiche visuelle Sichtungen ausschlag gebend. Allerdings ist der Bz-Wert welcher die Nord-Süd Ausrichtung des Erdmagnetfelds beschreibt (PL im Mai 2024, Bz ca -50nT, je niedriger desto effektiver) ausserordentlich wichtig. Ist dieser zu schwach können die mitgereisten Protonen eines Sonnensturms nicht tief genug in das Erdmagnetfeld eindringen. Ausgelöst wird das Leuchtphänomen übrigens durch 'animierte' Sauerstoff- und Stickstoffatome. Sauerstoff erscheint bis ca. 100 km in grünlichen und ab ca. 100–200 km in rötlich bis orangen Farbtönen. Stickstoffatome zeigen bis ca. 300 km Höhe eher selten violette oder blaue Farben.
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