Vulkan Cotopaxi
(5897m), Ecuador
1.1.1999
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![](../uk.gif)
![](gemsen.jpg)
Auf dem zweit höchsten aktiven Vulkan
der Welt,
![](tree.jpg)
![](IMG_2313_c.jpg)
Cotopaxi, Ansicht vom Dorf Latacunga (mitte) und vom Guagua
Pinchincha
Manchmal fragt man sich zweifelnd,
was mache ich hier, warum mache ich das hier, warum tun
wir das, was tun wir eigentlich wirklich hier ?
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Anstatt
einer Sylvesterparty irgendwo in
Quito, oder eine Fiesta in einer Diskothek zu besuchen
(Quito hat nicht wenig
solcher Plätze), Gerhard
Neumaier, Bernhard Bauer und Thorsten Boeckel warteten
grummelnd unter dem kalten Dach des Refugio José F.
Ribas (4800 müNN ) auf den Beginn des Aufstiegs.
Nachdem wir
eine reichhaltige Mahlzeit (Nudel-Suppe und einen
viertel Liter Bier) hineingeschlungen hatten sahen wir
murrend aus dem Fenster heraus und beschworen die Wolken
und das miserable Wetter. Und so fing das
'Matratzenhorchen' am Sylvesterabend 1998 um 21.30 an.
Mit uns teilten fünf multinationale Seilschaften die
seit sechs Tagen auf eine gute Wetterlage warteten den
engen Schlafraum mit uns.
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0.30
..Ein Gutes Neues Jahr!! Alle Bergsteiger sind
wach! Überraschung, die Wetterbedingungen haben zum Besten geändert und nun
können Sie sich gar nicht vorstellen, welches Chaos 30 aufgeheizte Gipfelstürmer
verursachen können wenn Sie gleichzeitig Ihre Ausrüstung bestehend aus
Steigeisen, Klettergurten und sonstigen Klapperatismus auf engsten Raum
anziehen. Sehr nett!
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1.30
… unsere Drei-Mann-Seilschaft erreichte die ersten
Gletscherzungen. Aus der Ferne sind die Lichter der
Sylvesterfestivitäten in Quito, über 70 Kilometer
weit zu sehen. Zusammen mit dem Licht des Halbmondes, der
sich funkelnd auf Tausenden von Eiskristallen
des mächtigen Gletschers wiederspiegelte und den schnell
vorüberziehenden Wolkenfetzen war es ein unvergesslicher
fantastischer Eindruck.
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3.00
…wir sind in der Höhe von 5250 m. Die 'sternigen' Felder zwischen dem bereits
teilbewölkten Himmel verschwanden zusehends und ein Gewitter braute sich mit
unglaublicher Geschwindigkeit in der Gipfelregion zusammen. Gewaltige Blitze
trafen die Kuppe und in der folgenden halbe Stunde brach ein sehr starker Sturm
mit Temperaturen von -10°C los. Der Wind ist jetzt so stark, dass bis zu 5
Zentimeter große Eisbrocken die sich aus der Gletscheroberfläche lösten, uns mit
voller Wucht schmerzlich in den Gesichtern trafen. Die Navigation
zum Gipfel ist jetzt unmöglich geworden. Manchmal erkannten wir die
schwachen Lichtkegel der Stirnlampen anderer Seilschaften, aber waren sie auf
dem richtigen Weg…?
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4.00…
Blitz und Donner verloren an Intensität, der Sturm aber
behielt die Kraft. Es ist Stockdunkel und wir bewegten
uns ohne Schutz in einer Höhe von 5500 m, in einer für
uns niemals endenden großen Eisebene. Bernies Jacke war
dermaßen windundicht, dass Gerhard und ich mit unseren
Körper einen Windschatten erzeugten um somit
Erfrierungen zu verhindern. Unsere gipfelorientierten
Körperbewegungen konnten die Kälte nicht besiegen. Wann
kommt das erste Tageslicht? In einer Stunde sollten wir
einen natürlichen Windschutz erreichen.
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5.00..Wir
erreichen den großen Eisbruch und genießen erstmals den
Windschatten hinter der 30 m hohen Eiswand. Fast wie
gelähmt tauen wir langsam wieder auf.
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6.00… wir
lassen den ersten steilen Durchgang (50°) hinter uns und
erreichten die 'grosse Gletscherspalte ' auf 5780 m.
Hier, mussten wir warten da zwei andere Seilschaften in
dem sehr steilen Einstieg zum oberen Gletscherfeld zu
kämpfen hatten. Die Neigung erreicht nun 60°, die
Steigeisen greifen hervorragend und langsam begann das
ganze Spaß zu machen. Das erste Tageslicht am Horizont,
und der schwächer werdende Wind gaben uns Hoffnung, den
Gipfel doch noch zu erreichen. Die ersten Sonnenstrahlen
tanzten auf unseren grünen Gesichtern und fast grinsend
stellten wir fest, dass die Höhe uns doch einiges
zugesetzt hatte. Der Sauerstoffmangel forderte seinen
Tribut.
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Ja, waren wir total erschöpft aber
keiner von uns hegte den Gedanken jetzt aufzugeben, nicht
jetzt...
7.15…
Hurra, nur noch 20 Alti's zum Gipfel aber Alles in Wolken.
Keine Sicht, sollte das die Belohnung sein...? Der
schweflige Geruch bereicherte die Luft. Wir mussten ganz
nahe an dem riesigen Gipfelkrater sein.
7.20…
sehr glücklich erreichen wir den Gipfel des Cotopaxi und
waren elektrisiert als die Wolkendecke komplett aufriss
und sich ein freier Blick über ganz Ecuador ergab. Keiner
fand in diesem Augenblick die Worte für diesen
majestätischen Anblick über die grosse Bocca und das
gewaltige Bergland.
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Wie könnte ein Jahr besser beginnen !!!
Von
Rechts: G. Neumaier, B.Bauer, T.Boeckel
Manchmal bekommt
man eine Antwort auf das was man hier
macht, warum ich das hier mache, was wir
eigentlich tun ?
Gewidmet
für Bernhard Bauer
und Gerhard Neumair
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Vom Ätna zum Stromboli
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©2002 photos and text by T.
Boeckel, last modification 18.1.2005
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