Partielle Sonnenfinsternis 2011 Fotografiert am 04.01.2011vom Zirler Berg über dem Axamer Lizum /Österreich |
Beobachtungsort, Zirler Berg
Wie bringe eine Sonnensichel dazu um diese entlang eines Berghanges spazieren gehen zu lassen? Außerdem sollte die Sonne bei einem Stand von etwa 8° nicht gleisend strahlen, sondern fahl durch eine pedantisch justierte Wolke scheinen, ja und da war ja noch der Wunsch der horizontal gelegenen Sichel beim Maximum,.. und,und,und. Eigentlich nicht möglich. Naja einfach mal ausprobieren. Hier fiel die Wahl erstmal auf den Zirler Berg wobei Entfernung und Steigwinkel in mühevoller Arbeit heraus gemessen wurde. Hilfreich war hier Google Earth und Starry Night! An diesem Ort hatte man die Möglichkeit mit Höhe und Entfernung zu variieren, so dachte ich mir das. Die Ortschaft Leiten auf 1020 m war schon mal zu hoch und wäre fotografisch uninteressant gewesen. Die Spitzkehre auf 800 m war zu tief gelegen.
Die Positionierung, die Sonnenfinsternis wenigstens beim Maximum nahe eines Berggrates zu fotografieren, stellte sich nachträglich als höchst kompliziert heraus. Somit ging es bei den ersten Aufnahme talwärts Richtung Westen auf eine wieder ansteigende Notrampe und konnte knapp über die Baumwipfel blicken. Die Serie entlang des Hanges konnte ich vergessen, da die Sonne bei einem Stand von etwa 4° und selbst im Maximum durch die Wolkenlöcher unglaublich intensiv strahlte. Bis dahin war jede Belichtung gründlich schief gegangen. Entweder war der Stern von der löchrigen Hochnebelbank verdeckt oder die Überstrahlung machte alles zu Nichte.
Dank der flotten Südströmung (Föhn) trat aber während des Maximums tatsächlich der Fall ein, dass die Wolkenkonsistenz genau stimmte. Fahl, jedoch imposant stand die Sichel knapp über dem Hang des Axamer Lizum bzw. der Mutters Alm. Endlich gelang auch eine vernünftige Belichtung bei einer Brennweite von etwa 300mm (480mm dig).
Oben: Jeweils das gleiche Foto, jedoch verschiedene Ausschnitte
Allerdings war der Abstand der Sonne so dermaßen knapp (nicht einmal 0,25° Grad), dass es den Anschein hatte die Sichel liefe in den in den Hang. Also fuhr ich wieder 150m in Richtung Osten und stand etwa 1-2 Minuten am etwas höher gelegen unromantischen Straßenrand und fand eine größere Sichtlücke durch den Bergwald. Immerhin war der Abstand zum Grat wieder größer geworden.
Wieder war die Sonne verschleiert, aber zeigte sich kurz darauf nochmals für eine Minute als horizontale! Sichel mit den fotografischen Traumparametern welche allerdings jeweils nur für Sekunden andauerten. Genauso so hatte ich mir das vorgestellt. Zu dem fantastischen Anblick bemerkte ich, dass das menschliche Auge mit diesen extremen Lichtverhältnissen viel besser umgehen kann als mein Kamerachip. Leider trat unser vom Mond zu etwa 68% bedeckte Stern eilig aus den Wolkenschleiern und keine Belichtung ohne Sonnenfolie war mehr möglich.
Der einzigartige Anblick dieses Naturspektakels dauert aber noch eine Zeit an.
Noch nie so fuhr ich mit so einer so beschaulichen Anzahl an Fotografien begeistert nach Hause :-)
Und hier noch ein Schnappschuss von Marc Szeglat von Oberhausen aus gesehen. Hier war die Sichel gerade noch durch die tiefliegende Dunstschicht gefiltert.
Weitere Infos zur partiellen SOFI gibt's unter diesem Link: Naturkatastrophen und Naturphänomene
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